Parodisten der "Fidelitas" Uedem

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Chronik


Parodistenschweine

Wie fing es an - und wie entwickelte es sich weiter? -
Dazu eine kleine C h r o n i k :



Wir schreiben das Jahr 1945. Der Krieg ist zu Ende. Die Daheimgebliebenen, die überlebenden Soldaten, die nicht für Jahre in Gefangenschaft gerieten und die aus der Evakuierung zurückgekehrten Uedemer Bürger beginnen mit dem Wiederaufbau. Viele sind dem Krieg zum Opfer gefallen. Uedem bietet immer noch ein Bild der Zerstörung.
Aber die Stimmung bei den Menschen wird allmählich besser. Es keimt wieder Hoffnung auf. Endlich ist alles vorbei. Der Glaube an die Zukunft wächst - man kann, (wenn auch zögerlich, wieder ein bisschen lachen.
Fünf Kolping-Leute treffen sich und planen einen Singsang für den ersten Jungkolping-Karneval im Jahre 1946 im Gasthof Kattelans:
Hans Sandkuhl - er war 25 Jahre dabei und erzählt heute noch gerne davon -, Franz Bornheim, Peter Bornheim, Theo Bornheim und als Betreuer und Mit-Texter Fritz Appenzeller. Altkolping feierte gleichzeitig den - noch inoffiziellen - Karneval in der Gaststätte Zum Bremerhafen.
Aus diesen Anfängen heraus bildete sich eine Sängergruppe, die in den folgenden Jahren bei den Karnevalsveranstaltungen der Fidelitas regelmäßig und mit unterschiedlicher Personenzahl und wechselnder Zusammensetzung an den Sitzungen der Fidelitas teilnahm, und das bis auf den heutigen Tag. Fast 60 Jahre Parodisten der Fidelitas - das verdanken wir diesen damals jungen Leuten, die mit Engagement und Spaß an der Freud ans Werk gegangen sind und die sich von Jahr zu Jahr mit Erfolg weiterentwickelten, was die jetzigen Mitglieder dieser Gruppe mit einem hohen Maß an Anerkennung und Dank zu würdigen wissen.

Leider gibt es aus den ersten Jahren kaum Bilder und Unterlagen - erst ab ca. 1950/52 sind einige Bilder und ein paar Texte vorhanden, aus denen man erkennen kann, dass mit viel Phantasie und mit immer wieder wechselndem Outfit gearbeitet wurde: mal als Comedian- Harmonists, mal als Clowns oder locker mit Kreissäge, oder auch elegant mit Orden und Schiffchen, und sogar mit eigenem Bühnenbild und volkloristischen Darbietungen.

von links:
Walter Kisters, Franz Bornheim, Helmut Martens, Rudi Heinz,
Hans Sandkuhl
von links:
Hans Sandkuhl, Elisabeth Voetmann, Leigabe "Wili" aus Köln,
Helmut Martens, Peter Kempkes
von links:
Alwin Schlicher, Franz Bornheim; K.-H. Janhsen, Walter Kisters
Rudi Heinz
von links:
Helmut Martens, Alwin Schlicher, Leigabe "Wili" aus Köln,
Peter Kempkes, Hans Sandkuhl
von links:
Franz Bornheim, Rudi Heinz, Walter Kisters,
Hans Sandkuhl, Theo Bornheim
von links:
Hans Sandkuhl, Alwin Schlicher, Elisabeth Voetmann,
Leigabe "Willi" aus Köln, Helmut Martens, Peter Kempkes
   

Man war sehr flexibel, auch die Weiblichkeit wurde öfters mit einbezogen. Iim Laufe der Jahre gab es immer wieder neue Sänger, die über einen mehr oder weniger langen Zeitraum in der Gruppe verblieben. Hier einige Namen: Günter Baumann, Hein Bornheim, Franz Bremers, Hans-Georg Busen, Rudi Heinz, K.-H. Janhsen, Peter Kempkes, Leo Kerkmann, Walter Kisters, Paul Kramps, Kaplan Lenz, Gerd Lemkuhl jr., Helmut Martens, Kurt Martens, Alwin Schlicher, Herbert Winkels, Willi aus Köln (eine Leihgabe) - und die Damen: Anneliese Lehmkuhl, Elisabeth Voetmann.

Eine wahrhaft lustige Truppe, die sich dem Publikum darbot. Und auch die Lieder und Texte waren entsprechend, dazu ein Beispiel aus dem Jahre 1957: Melodie: Wasser ist zum Waschen da . . .
"In Uedem haben wir ein Wasserwerk, doch manchmal ist es nur ein trocken Werk, denn ist vom RWE kein Strom da, dann haben wir auch kein Wassa. Denn die Pumpe braucht den Strom, um zu holen das Wasser nach obn. Doch damit das nicht nochmal passiert, hat man sich nen Diesel arrangiert. Doch der Diesel muss zum Laufen Kühlungswasser saufen. Ist nun kein Strom im Haus, ists auch mit der Kühlung aus. Kein Wasser ist zum Kühlen da, valderi und valdera, und der Laukens Fritze fing schon an zu schwitzen. Denn der Fritze sehr gut weiß, gleich dann luft der Diesel heßi. Oh welch ein Malheur, schon wieder kein Wasser mehr, Fritz wird immer blasser, im Wasserwerk kein Wasser."

von links:
Theo Bornheim , Hans Sandkuhl , Anneliese Lehmkuhl, Rudi Heinz,
Franz Bornheim
von links:
Franz Bornheim, Rudi Heinz, Anneliese Lehmkuhl, Hans Sandkuhl,
Theo Bornheim, Fritz Appenzeller
von links:
Franz Bornheim, Rudi Heinz , Walter Kisters, K.-H. Janhsen,
Hans Sandkuhl, Theo "Tetz" Bornheim
von links:
Franz Bornheim, Rudi Heinz, Walter Kisters, Hans Sandkuhl,
Theo "Tetz" Bornheim
von links:
Rudi Heinz, Walter Kisters, Franz Bremers, Theo "Tetz" Bornheim,
Hans Sandkuhl
   

Um bei Beispielen zu bleiben:
Schon 1960 zeigte sich, dass das Verhältnis zu den Keppelner Queekespieren von kleinen Stichen und Hieben geprägt war:
Melodie: Was ist mit dem Wetter los ... "Die Queeken aus dem Nachbarland die wären fast verbrannt, doch rettete sie vor dem Untergang das Wasser vom Knollenland. Habn sie sich auch damals den Stein ausgeborgt, wir haben sie trotzdem mit Wasser versorgt. Die Queeken häbben int Motto stohn, de Knolle woore kapott gegohn. Merr dat es gelooge, got de Buure mär frooge. Bäter än Knoll in de Hand, as en Queek op et Land".

Und 1961 warens mal wieder die Beamten:
Melodie: In Sancoussi ...
"Im Mittelpunkt von unsrer Stadt da steht ein groes Haus, da gehen morgens nach halb acht Beamte ein und aus... Die Eingangstür zu diesem Haus besteht fast nur aus Glas, schon mancher wollte schnell hinaus, dasö ffnen er vergaß. Mit dem Kopf rannt er die Scheiben ein, es gab nen groen Krach - Ein Glück dass dies am Tag geschah - es wurden alle wach."

1962 war dann auch der MGV mal dran:
Melodie: Du alter Räuber ...
"Jeden Donnerstag gibt sich ein Verein bei Möhre Gerd ein Stelldichein... Einst luden Plakate der Bundesbahn zum Winzerfest in Linz am Rhein. Schnell war man sich einig, dort müssen wir sein, um zu singen lustige Lieder beim Wein. Beim Singen und Trinken die Zeit ging schnell um, doch bei der Abfahrt da guckten sie dumm, denn ein Platz im Omnibus der war noch frei - Jakob war noch nicht dabei. Der alte Räuber der trank zuviel Wein, drum konnt er auch nicht pünktlich sein. Doch als die Sänger stiegen in Uedem aus, hatte Jakob schon verschiedene Pilschen aus."

Nach Auftritten in der Schuhfabrik Verhoeven (1948), im Saal van Aaken (1949-1954) und im Handelshof (1955-1966) zog man wieder in die Mosterpoort bei Flitz im Saal van Aaken. Hier gab es gewissermaen einen Umbruch: Die Fidelitas organisierte sich neu, und ab dem Jahre 1970/71 gab es auch in der Sängergruppe weitere Veränderungen.
Die musikalische Leitung wurde übernommen von Franz-Josef Jucki Bornheim (anfangs Orgel, dann Accordeon), um den sich im Laufe der Jahre eine feste Gruppe bildete: Paul Bremers, Hartmut Daniels, Häns Essers (Gitarre), Karl van Heek, Karl-Heinz Janssen, Wilfried Schultze. Dazu gesellten sich Anfang der 80er Jahre Jupp Baumann, Norbert Opgenoorth und 1986 Klaus Würzler für den ausscheidenden Karl-Heinz Janssen. Seit dem Jahre 1977 fanden die Sitzungen im Bürgerhaus statt. In den 90-er Jahren kam Alfred Fidomski für Wilfried Schultze neu hinzu. Seit 1997 gesellte sich dann Uwe Traunsberger, ein Thüringer! - mit Uems-Platt-Ambitionen hinzu und danach Matthias Teichert, ein Brandenburger! - mit Bass-Gitarre, Johannes Tepe und zuletzt noch Reinhart Krebs, ein Sachse mit Gitarre.
In den 2000der Jahren schieden Häns Essers, Matthias Teichert, Uwe Traunsberger und Reinhart Krebs wieder aus. Jupp Baumann und Norbert Opgenoorth sind aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr aktiv.

Dazu gesellten sich Viktor Hussmann, Michael Lehmkuhl und Willi Theyßen.
7 Sänger und Musiker bilden die jetzige Gruppe der P a r o d i s t e n der Fidelitas Uedem .

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